Urkundlich wurde Steeden erstmals im Jahr 1258 erwähnt und aus dem Jahr 1290 stammt die erste Nennung der Steedener Johannes-Kapelle als Besitzung des Stifts Dietkirchen. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die kleine romanische Kirche schon im 11./12. Jahrhundert errichtet wurde.
- 1968 wiederentdecktes Fresko
- 1968 wiederentdecktes Fresko
Darauf deuten auch die Fresken hin, die man 1968 bei Renovierungsarbeiten fand.
1634 während des 30jährigen Krieges wurde die Burg und Stadt Runkel zerstört und auch viele der umliegenden Dörfer der Runkler Herrschaft, darunter auch Steeden.
Rund 50 Jahre später bekam die Johanneskapelle eine neue Holzdecke mit Dachaufbau. Der Turm sitzt als sogenannter Dachreiter auf dem östlichen Dachgiebel und bietet Platz für 3 Glocken.
In den mächtigen, die Decke tragenden Mittelbalken aus Eiche findet am die eingekerbte Inschrift: „1695 26 Aberil ist zu dieser Zeit baw meister Johann Wentzel Mohr“.
Auf dem Dachboden der Kapelle fand man, von Gerümpel verdeckt, die zerbrochene ovale Platte des alten Altartisches. Sie wurde vom Steedener Steinmetz Müller zusammengesetzt und mit dem Taufbefehl versehen. So verziert hängt sie heute an der Wand über dem Taufstein, der aus dem ehemaligen Altarsockel mit aufgesetzter Glasschale entstand.
Auf der Kante der Taufplatte ist der folgende umlaufende Text eingemeißelt:
„Johann Peter Weingarten Senior, Wilhelm Wüst und Wilhelm Weingarten, Baumeister Niclaswilhelm Ax und Peter Kuhn, Hebr. 10, 22, So lasst uns hingehen mit wahrhafteigen Herzen Komm Christus, Ludwig von Wied-Runkel-Isenburg und Chrichingen Anno 1773 Pastor Johannes Henrich Oest Hemberg.“
1967 wurden bei Umbauten der Kirche ein Treppenhaus angefügt und der Mittelgang unter die seitliche Empore verlegt. Die Orgel wurde vom Chorraum entfernt und fand ihren neuen Platz auf der Empore.
Der Seiteneingang wurde vermauert. In der Türnische auf der Innenseite wurde ein Kruzifix (ein Nachguss einer alten Kölner Kreuzesdarstellung) angebracht.
Die Treppenstufen zum alten Eingang bildeten früher die Rückseiten alter Grabsteine. Sie wurden an der Südseite der Kirche aufgestellt.
Als die Turmzierde – der alte Wetterhahn – in den 70er Jahren vom Rost zerstört war, wurde eine neue Dachbekrönung angebracht, die in stilisierter Form den Erdball, das christliche Kreuz und eine vergoldete Dornenkrone zeigt.
Der Gottesacker befand sich früher rund um die kleine Kirche. 1880 wurde der noch heutige Friedhof an eine Stelle an der Hauptstrasse verlegt, die sich damals weit vor den Ortsrand Steedens befand.